So, schluss mit der Funkstille. Da sind wir mal wieder! Mittlerweile auch angekommen in Gobabeb (seit nunmehr einer Woche), denn das hat doch alles besser geklappt, als gedacht.
In Swakopmund haben wir letzten Donnerstag nach vier Stunden Fahrt aus Windhoek überrascht festgestellt, dass Francois schon an der Bushaltestelle stand, um uns abzuholen. Seine Wüstentour war schon um zwei Uhr fertig, die restlichen vier Stunden hat er sich dann extra für uns um die Ohren geschlagen. Die sind schon nett, diese Namibier.
Also noch einmal bei Loubsers übernachtet und am nächsten Tag um drei sollte es dann losgehen Richtung Gobabeb. Wie abgesprochen sind wir um drei zum Supermarkt gegangen, wo auch schon alle standen. Also eine erste schnelle Vorstellrunde gemacht und rein zum Einkaufen. Wer noch nie versucht hat, für einen kompletten Monat einzukaufen, sollte das mal probieren. Das geht auf jeden Fall in die Hose! Unser Glück ist, dass wohl nächsten Dienstag oder Mittwoch ein Versorgungstrip in die Stadt geht. Da nehmen wir dann einfach so viel mit, wie nur möglich ist…
Naja, zurück zum letzten Freitag. Anderthalb Stunden Fahrt ins Nichts und schon waren wir da. Als erstes sind uns zwei kleine Zelte aufgefallen, da die viel kleiner waren, als die uns versprochenen, dann konnten es ja nicht auch unsere sein. Erst einmal haben wir den Anhänger mit Lebensmitteln leergeräumt, um anschließend eine Stunde damit zu verbringen rauszufinden, welche Einkaufstüte wem gehört. Danach sind wir dann in die Zelte eingezogen, die ja eigentlich gar nicht uns gehören konnten. Schön geräumig! Ich hab dann erstmal die Matratze diagonal stellen müssen, damit ich wenigstens meine Füße ausstrecken konnte.
Das Wochenende war ziemlich ruhig, alle waren eigentlich nur am gammeln. Wir wurden ein bißchen in der Station rumgeführt und das wars. Die Arbeit ging dann Montag morgens los, erstmal haben wir alles Formale geklärt und wurden dann erstmal in die Bibliothek gesteckt. Im Laufe der Woche sind wir dann in einen Arbeitsraum mit vier anderen Interns umgezogen. Um das ganze Team mal vorzustellen, hier eine Übersicht:
Momentan gibt’s acht Interns, zwei GIS-Students (von der Universität von Namibia in Windhoek), zwei Amis aus einem Programm der Grinnell-Uni, die hier quasi die Interns betreuen und Mädchen für alles sind, und noch den ein oder anderen, der hier und da mal auftaucht.
Ottilie, Ester, Mitch, Syson und Kansius kommen aus dem Norden Namibias, Farai aus Zimbabwe, Jeanette und Memory aus der nächsten Community, Annethea aus Südafrika, Alex und James aus den USA und die deutsche Fraktion bestehend aus Daniel, Steffen, Maik und mir. Daneben wohnen hier noch Viv und ihre Tochter Niki, sowie Hans und Maria, trotz der Namen nicht deutsch, die hier nach dem Rechten schauen. Die letzte Woche war zudem noch Mary Seely da, die Gobabeb schon in den 60ern geleitet hat. Da momentan der eigentliche Chef Joh Henschel noch im Urlaub weilt, hat sie die Vertretung übernommen. Die mehr als siebzig Jahre haben der Power keinen Abbruch getan, im Gegenteil. Sie hat uns die Woche durch mit schön vielen Meetings gequält, was ihr sichtlich Spaß gemacht hat.
An dieser Stelle dann mal ein normaler Tagesablauf in Gobabeb: Man steht morgens (jenachdem wer man ist) um sieben, halb acht oder kurz vor acht auf und geht dementsprechend mit oder auch mal ohne Frühstück zu den Arbeitsräumen. Da wird dann erstmal der Computer angeworfen (von wegen Daueronline, wir ARBEITEN hier!!). Nachdem man die Mails abgerufen hat, macht man sich dann auch langsam mal an seine normale Arbeit, z.B. Wetterdaten eingeben oder Projekte planen und durchführen. Zwei mal am Tag gibt’s Teepausen, um 10:45 und 15:45. Mittagspause ist um 13 Uhr. Schluss ist dann gegen 17 Uhr, was einem noch zwei Stunden zeit im Hellen gibt, denn um Punkt 19 Uhr geht hier das Licht aus. Abends wird dann gekocht im sogenannten Oldhouse. Das ist quasi der Aufenthaltsraum mit Küche und allem. Einmal in der Woche gibt’s einen Abend, wo jede „Kochgruppe“ einen Topf macht, und jeder kann dann von allem etwas probieren. Danach gibt’s dann noch Fernsehn oder Gitarrensessions, und das wars - so viel zum normalen Tagesablauf.
Da aber hier in Gobabeb am nächsten Wochenende ein großes Event bevorsteht, namentlich der 101-jährige Geburtstag („Centenary“) des Namib-Naukluft-Parks und eine Buchvorstellung, wozu sogar der namibische Minister for Tourism and Environment auftaucht, war dieser normale Tagesablauf etwas von Meetings zerrissen. Teilweise bis zu vier oder fünf Stück pro Tag! Darin wurden z.B. die Feier geplant, die Grundsätze von Gobabeb erörtert, ein neuer Jahresplan aufgestellt oder auch einfach mal stundenlang über einzelne Wörter diskutiert. Naja, wir habens überlebt.
Die nächste Woche dürfte ganz interessant werden. Von Montag bis Freitag ist dann eine 5. Klasse der deutschen Privatschule Swakopmund in Gobabeb zu Gast. Und bei jeder Aktion wie Nature-walk, Nahrungspyramiden basteln oder Sandmalen soll natürlich einer von uns Deutschen dabei sein, um evtl übersetzen zu können. Wie jeder weiß haben wir ja Biologie extra auf Bachelor und Master studiert, damit wir mal kleine Plagegeister betreuen dürfen. Aber ich denke das wird schon werden, denn James meinte, dass die Kinder immer extrem begeistert sind von der Landschaft und so weiter. Nebenbei müssen wir noch allerhand Sachen für die Centenary Veranstaltung fertigstellen. Nebenbei haben wir jetzt auch zwei größere Projekte zugeteilt bekommen, die neben den üblichen station-duties wie Wetterdaten ablesen und Käferfallen ausleeren, bearbeitet werden müssen. Die Planung dazu sollen wir nächste Woche aufstellen. Zum einen ist das unser erhofftes Spinnenprojekt und zum anderen Vogelbeobachtung und erstellen eines Guides, welche Arten hier wo und wann und wieso überhaupt vorkommen. Die Woche dürfte also alles andere als langweilig werden. Trotzdem werden wir uns sicher jetzt, da wir uns eingelebt haben, mal wieder öfter im Blog sehen lassen und Bilder online stellen.
Achja, da wir immer nach dem Wetter gefragt werden: Heute gabs die ersten Wolken seit einer Woche - und trotzdem ists sommerlich warm. Wir hatten auch schon einen Tag, der nicht weit von 35 oder mehr Grad weg war. Ansonsten sollte der Oktober eigentlich der kühlste Monat des Jahres sein, wir werden sehen!
Hier also aktuelle Bilder von der Station, den Leuten und auch einige nachgetragene von den Tagen davor. Also, haltet die Ohren steif (kein Problem bei der Kälte in Deutschland hab ich gehört?) und bis die Tage denn!
Flo und Maik
1 Kommentar:
BENEIDE EUCH! KRASS KRASS KRASS!!!
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