Tag zusammen…
Da die Bilder regelmäßig das Layout und den Text zerstören, haben wir uns überlegt zukünftig immer zwei Posts zu machen, wenns viele Bilder gibt. Und Leute, ihr könnt auch gerne mal paar Kommentare abgeben, nicht immer nur lesen… ;-) Also, hier die Erlebnisse der letzten acht Tage:
17. 09.08 Safaristart
Aam 17.09. gings dann endlich los mit der Safari, oder auch nicht… Denn die versprochene „pick-up-time“ 8:00 Uhr galt für Windhoek, nicht für Walvis Bay. Das haben wir leider erst nach langem Warten und einem Telefongespräch rausgefunden. Also noch paar Stunden totschlagen. Abgeholt werden sollten wir dann gegen 12:00 – 12:30 an der Lagune. Um 15:00 Uhr kam dann auch endlich unser Safari-Mobil. Sauber! Aber immerhin hatte die Verspätung eine Grund, nämlich einen Platten. Die Lagune, die wir uns dann nochmal anschauen durften kannten wir ja schon zu genüge. Nach einem wahnsinns Stop bei der Salzfabrik gings nach Swakopmund, da waren wir also wieder…
18.09.08
Den Morgen haben wir dann auch noch in Little Germany verbracht. Immerhin gabs mal Kontinentales Frühstück, also Müsli, Schwarz- statt Toastbrot, frisches Schnittobst und Joghurt. Danach haben Maik und ich die Zeit bis zum Lunch damit zugebracht nach einer Unterkunft in Windhoek zu suchen. Nach viel hin und her und endlosen Telefonieren (zum Glück über Skype, also recht günstig) haben wir ein Hostel für den 24. und eine Busfahrt zurück nach Swakopmund für den 25. gebucht. Danach kommen wir wieder bei Loubsers unter, bis uns endlich jemand nach Gobabeb fahren kann. Wann das sein wird werden wir dann hoffentlich diese Woche erfahren. Sonst gehen wir halt nochmal Angeln… ;-)
Abends gings dann in ein Restaurant, Kudu-Steak mit Kartoffeln oder Pommes inklusive Bier für umgerechnet knapp unter acht Euro, wir hättens auch schlimmer erwischen können. Die Nacht im spartanischen Dreibettzimer (mit eben drei Betten und sonst nichts) gings dann endlich raus aus der Stadt Richtung Spitzkoppe. Der Weg hat uns ein Stück an der Skelettküste vorbeigeführt, an der wir dann bei einem der Skelette, einem auf Grund gelaufenen Fischkutter, angehalten haben. Dann gings von der Küste weg in die Wüste, in der es die ersten Springbok-Gazellen gab. Dass wir so fasziniert waren, während der Anblick unsere Guides ziemlich kalt ließ, lag wohl daran, dass die netten Gazellen uns noch zu Tausenden begegnen sollten. Wer konnte das schon ahnen.
Irgendwann tauchte dann auch die kleine Spitzkoppe am Horizont auf, gefolgt von der großen. Dort war unser erstes Busch-Camp. Keine Duschen, kein fließendes Wasser und nur ein Donnerbalken. Zum Glück stand der Wind günstig. ;-) Die Landschaft rund um den Berg und der Berg selbst ist einfach atemberaubend, man kanns nicht in Worte oder Bilder fassen, man muss es einfach selbst sehen. Wir habens trotzdem versucht, das Resultat seht ihr weiter unten. Überall waren Geckos, Vögel und wahrscheinlich Schlangen, die haben wir aber nicht zu Gesicht bekommen.
Mit uns auf Safari war noch ein Pärchen aus Italien, Federica und Luca, und eins aus Frankreich, Alain und Joelle. Die vier konnen (bis auf Luca) kaum Englisch, mittlerweile sind wir geübt in Zeichensprache und Wortfetzen auf Italienisch und Französisch. Das Gute daran war, dass es jeden Abend eine andere Flasche Rotwein am Lagerfeuer gab. Unsere Guides waren Bawden aus Zimbabwe und Frans aus dem Norden Namibias, der gleichzeitig das Auto gefahren hat.
Zurück zur Spitzkoppe. Abends gabs Geschnetzeltes mit Reis. Mittlerweile hatten wir dann auch gemerkt, dass es kein Gerücht ist, dass man in Namibia einfach hundert mal mehr Sterne sieht. Thiemo hätte seine helle Freude, denn hier sieht man vor lauter Sternen nicht mal mehr den großen Wagen, dafür aber die Milchstraße. Die Versuche das ganze zu fotografieren sind aber kläglich gescheitert. Die Zelte waren super, die Nacht schnell rum.
19.09.08
Morgens um halb acht gings nach dem Frühstück weiter Richtung Hobatere. Auf dem Weg haben wir uns noch die Felszeichnungen im Bushman Paradise angeschaut. Irgendwo im Niemandsland hatten wir dann einen Platten, was uns die Zeit gab uns in der Gegend umzuschauen und ein paar Geckos zu fangen. In einem kleinen Dorf haben wir dann frischen Nachschub gekauft und den Reifen reparieren lassen. Der Dorftreffpunkt scheint dort vor dem Supermarkt zu sein, jedenfalls waren alle auf den Beinen. Das Hobatere Bushcamp hat uns ziemlich vom Hocker gehauen. Duschen unter freiem Himmel, keine wirkliche Abgrenzung zur Natur rundsrum, einfach genial. Von einigen Felsen konnte man ein tiefergelegenes Wasserloch beobachten. Da gabs dann auch die ersten Zebras, Kudus, Elande, Oryx und jede Menge Giraffen. Das Abendessen war wie gewohnt genial und überall liefen Spinnen, Hundertfüßer oder auch mal Skorpione rum. Nach der üblichen Flasche Wein und paar Bier gings dann ab in den Schlafsack.
20.09.08
Während die anderen einen kostenpflichtigen Ausflug zu den Himba im Norden Namibias machten, haben Maik und ich den Tag am Wasserloch verbracht. Das sollte sich auszahlen, denn da ging einiges. In erster Linie aber Mopani-Flies (bzw. Bienen). Die kleinen Biester versuchen ständig in die Ohren, die Nase oder an die Augen zu gelangen und das dumme daran ist: schlägt man eine tot, kommen hunderte zur Beerdigung. Da wir trotzdem welche um die Ecke gebracht haben, hatten wir Spaß bis zum Abend. Aber dafür waren die Tiere am Wasserloch munter. An dem Tag haben wir dann auch unsere ersten Paviane gesehn. Bawden hatte uns den Tag vorher schon erzählt, dass die locker mal einen Leoparden zerreißen können. Naja, aus der Ferne waren sie jedenfalls ganz nett anzuschauen. Als wir dann zum Lunch zurück ins Camp sind, ist uns dann aber irgendwann aufgefallen, dass wir umzingelt waren. Auf jedem Felsen rund um das Camp saßen Paviane. Und rumlaufen mussten sie auch noch überall, teilweise keine zwanzig Meter vor einem. Bawden meinte einfach: „…don’t mind the baboons.“ Leichter gesagt als getan, wenn man aus jeder Richtung beobachet und angestarrt wird. Wie das aussah, kann man auf den Bilder erkennen. Die anderen kamen abends wieder, Essen, Wein, Schlafen.
21.09.08
Nach dem Aufstehen und Zelt-Abbau gings dann endlich rein in den Etosha Park. Die Einfahrt war nur ein oder zwei Kilometer weit weg, also gings direkt los. Der Park darf nur mit dem Auto befahren werden und aussteigen ist zum Selbstschutz, aber auch zum Schutz der Tiere verboten. Der westliche Teil ist nur namibischen Tourveranstaltern zugänglich, also keinen Self-drive-Touristen, was bedeutet, dass die Tiere ein viel natürlicheres Verhalten zeigen, also auch mal wegrennen. Aber hier gabs schon hunderte Zebras, Springböcke, Giraffen, und und und… Lunch gabs auf einem umzäunten Platz. Danach ging der Game-drive weiter. Unter einem Baum haben wir dann die ersten ziemlich trägen Löwen entdeckt, in der Mittagssonne sind einfach alle Tiere furchtbar faul. Nach vielen weiteren Sichtungen kamen wir denn im Camp für die Nacht, Okaukuejo, an. Nach dem Zeltaufbau gabs dann nochmal eine Ausfahrt, auf der wir dann endlich die ersten Elefanten gesehen haben. Ganz schön beeindruckend, wenn die direkt neben dem Auto herlaufen. Danach gings zum Dinner zurück in das Camp. Das ganze da ist schon ziemlich luxuriös aufgezogen. Bungalows mit Blick auf das Wasserloch, Restaurant, Pool, alles am Start und mitten im Park. Aber auch hier durften die üblichen Kakerlaken und Heimchen in der Küche und im Bad nicht fehlen. Wer in Namibia etwas auf sich hält, hat anscheinend immer ein paar dieser niedlichen Vertreter in der Hinterhand… Das Wasserloch ist ziemlich bekannt für seine nächtlichen Besucher, die man dank leichter Bestrahlung auch beobachten kann. Bawden hatte uns beim Essen Rhinos und Löwen versprochen und die kamen tatsächlich. Zwei Nashörner und ein Elefant teilten sich das Wasserloch, während ein Löwe vorbeizog. Faszinierend, wie winzig die Gehörnten neben den Elefanten aussehen. Paar Bilder haben wir auch versucht, mit langer Belichtungszeit. Da die Dickhäuter nicht nur am Tag, sonder auch in der Nacht ziemlich langsam sind, hat das auch ganz gut geklappt.
22.09.08
Es ging ziemlich früh los und der ganze Tag war ein einziger Game-drive. Die Tour ging zu verschiedenen Wasserlöchern und Lunch gabs im Halali Camp, das genauso ausgestattet war wie Okaukuejo. Wer sehen will, was es an dem Tag so alles gab, kann im Dezember vorbeischaun und sich durch die Bilder klicken… ;-) Die Zelte haben wir dann im Onguna Camp aufgeschlagen. Super Dinner, Wein, paar Brocken auf Französisch und Italienisch und ne Menge Spaß am Lagerfeuer. Frans hat sich als perfekter Alleinunterhalten rausgestellt und verschiedenste Tierstimmen nachgeahmt, leider wollte er aber seine angeblich beste Imitation, ein Nilpferd, dann doch nicht im Camp anstimmen. Nach und nach tauten auch die anderen auf und gaben ihren lustigen Mix aus Englisch und Muttersprache zum Besten.
23.09.08
Um 6:00 war Aufstehen angesagt, um früh genug packen zu können. Das Camp wollten wir mit dem Öffnen der Tore verlassen, das hat aber nicht ganz geklappt, da verschlafene Italiener doch ziemlich langsam sein können… Dass wir so früh aufgestanden sind hatte den Grund, dass wir die Hoffnung hatten, einen Leoparden zu finden. Leider waren die wohl doch schon wieder im Schatten. Dafür gabs perfekte Löwen Bilder vor der Etosha Pfanne. Danach gings dann raus aus dem Park. Der Rest des Tages bestand aus einem Besuch eines Sees und des größten Meteoriten, der je auf der Erde gefunden wurde. Dass die unmittelbare Umgebung ausgebaut war wie ein Theater, sah allerdings nicht so gut aus. Naja, abends sind wir dann am Waterberg-Plateau angekommen. Da sind wir dann nochmal kurz ein bischen rumgelaufen und dann zurück ins Camp, das auch hier astrein war. Duschen und Klos wieder unter freiem Himmel und eine Gruppe Strauße keine 200 Meter entfernt. Nach dem obligatorischen Lagerfeuer und Hühnchen mit Salat gings ab in die Falle.
24.08.09
Am leider letzten Tag gings nach einem ausgiebigen Pfannkuchenfrühstück mit Frans auf eine kleine Hiking Tour. Frans konnte nicht nur genial Stimmen imitieren, sondern auch Spuren suchen. So hat er uns frische Leoparden Spuren gezeigt. Irgendwie ein geniales Gefühl, wenn man sich vorstellt, dass man vielleicht gerade von einer Raubkatze aus dem Dickicht beobachtet wird. Der Hiking Trail war richtig schön, und neben einigen Rock Dassies, Klippspringern und jeder Menge Vögel, haben wir sogar einen Esel gesehen!! Leider war dann auch dieser letzte Ausflug irgendwann vorbei und wir haben uns Richung Windhoek aufgemacht. An der Straße gabs dann noch einige Warzenschweine und Paviane, und irgendwann kamen wir dann in der Hauptstadt Namibias an, die einfach furchtbar klein ist! Die Hauptgeschäftsstraße kann sich nicht mal mit unserem wunderschönen Gießen messen. Dafür wird aber überall gehupt und irgendwie fährt jeder so schnell und so komisch wie er will.
25.08.09
Da sind wir nun also in Windhoek. Wir haben nach einigem Suchen unseren Pick-up-point für die Fahrt zurück an die Küste heut Nachmittag gefunden, genauso wie das kleine Internet-Cafe, in dem wir gerade hocken. Die Nacht haben wir in einem Hostel für unverschämte 6,75€ zugebracht. Mit dem Transfer nach Gobabeb scheint nun doch alles zu klappen. Heut Abend werden wir nochmal bei Loubsers unterkommen, morgen geht’s dann zum ersten Mal für einen kompletten Monat einkaufen. Gegen drei (also wahrscheinlich sechs Uhr) sollen wir dann abgeholt werden. Mal sehen was das gibt…
Also, vielen Dank fürs Lesen und lasst mal was von euch hören, wir würden uns freuen!
Bis die Tage, dann hoffentlich aus Gobabeb!
Flo (natürlich auch Grüße von Maik…)